Edelweiß Classic 2019: Autofahren mit Herz in der Höhenluft
Im jährlichen Wechsel mit dem Roßfeld-Bergpreis zeigt die Edelweiß Classic rund um Berchtesgaden jede Menge automobiler Klassiker in Aktion. So auch am Wochenende wieder. Bei der Rundfahrt vor Alpenpanorama stand neben dem Fahrspaß die Wohltätigkeit im Blickpunkt. Der Erlös der Edelweiß Classic kommt den Werkstätten der Lebenshilfe Berchtesgaden zu Gute.
Bei dem Oldtimer-Wandern durch das Berchtesgadener Land und das
benachbarte Österreich wartete das Teilnehmerfeld indes nicht nur mit
„altem Eisen“ auf. Rallye-Legende Walter Röhrl pilotierte mit der
Startnummer „1“ einen Porsche 918 Spyder (Baujahr 2013). Angesichts der
starken Motorisierung mit 887 PS war Röhrl der richtige Fahrer für diese
Aufgabe. Für amerikanisches Flair in den Alpen sorgten beispielsweise
eine Corvette Stingray (Bj. 1963) und ein Shelby Cobra Daytona von 1965
mit 350 PS. Die ältesten Modelle im Feld stammten aus den 20er und 30er
Jahren: Ein Sunbeam 3-Liter Spezial aus 1926, ein Alvis Speed 25 und ein
Railton Light Sports, Baujahr 1935.
Gelb-Schwarze Renner im Doppelpack. Der Käfer GSR mit seiner Neuauflage Beetle GSR bei der Edelweiss Classic 2019. Foto: Auto-Medienportal.Net
Volkswagen Classic schickte zwei Käfer-Beetle-Gespanne auf die alpine
Rundfahrt. Zum Käfer GSR aus dem Jahr 1973 gesellte sich der Beetle GSR
von 2013. GSR steht dabei in beiden Fällen für „Gelb-Schwarzer Renner“,
was bei 68 PS respektive 210 PS nicht untertrieben ist. Der Beetle GSR
hat angesicht von limitierten 3500 Exemplaren das Zeug zum kommenden
Klassiker. Ein Käfer 1303 Cabriolet mit dem Baujahr 1979 bildete mit
einem 2018er Beetle Cabrio das zweite Gespann. Insbesondere den
klassischen Käfern flogen die Herzen der Spaziergänger und Radwanderer
zu.
Edelweiß Classic 2019: VW Käfer GSR (1973), VW Beetle GSR (2013) und VW Käfer 1303 Cabriolet (1979). Foto: Auto-Medienportal.Net
Manch ein Autofahrer nahm sich ausgiebig Zeit für die schöne Routen,
zumal es sich bei der Edelweiß Classic um eine Rundfahrt und nicht um
eine Rallye im herkömmlichen Sinn handelt. Wertungsprüfungen gab es
dennoch, wenn auch nicht automobiler Art: Beim improvisierten Kuhmelken
an einem Wassereimer mit Zitze sowie Schätz- und
Geschicklichkeitsspielen durften sich die Klassiker-Enthusiasten
beweisen. Der Freitag stand im Zeichen des Prologs, bei dem es von
Berchtesgaden aus über das Land nach Bayrisch Main ging, wo die Route
gen Österreich führte. Dort boten waldgesäumte Bergstraßen schöne
Fahrerlebnisse und spendeten zugleich auch willkommenen Schatten
angesichts der Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Bei St. Leonhard
ging es schließlich zurück ins Berchtesgadener Land, wo der 65 Kilometer
lange Auftakt seinen Zielpunkt fand.
Tags darauf bildete der Weihnachtsschützenplatz in der Innenstadt des
bayerischen Städtchens den Auftakt der insgesamt 230 Kilometer langen
Etappen. Die erste Strecke schickte die Klassiker und die neuzeitlichen
Autos hoch hinaus: Der Mooserboden Hochgebirgsstausee bei Kaprun
(Österreich) wartete auf die 100 Fahrzeuge. Ein langer Tunnel bot beim
Aufstieg eine besondere Klangkulisse. Das sonore Wummern des Old- und
Youngtimertrecks ließ die Herzen der Autoliebhaber höherschlagen.
Nicht alle schafften angesichts Steigung und Hitze den Aufstieg auf 2036
Meter: Ein Neoplan ND6 aus dem Jahr 1973 mit Dr. Konrad Auwärter am
Steuer, seines Zeichens langjähriger Werkleiter und Verwaltungsrat bei
Neoplan, blieb mit Getriebeschaden in einer Serpentinenkehre stehen. Die
Fahrgäste des Oldie-Reisebusses wurden kurzerhand auf andere
Teilnehmerfahrzeuge umverteilt, so dass alle in den Genuß der Almjause
auf dem Mooserboden kamen. Die zweite Etappe am Nachmittag verlief über
den Hochkönig wieder zurück nach Berchtesgaden, nachdem sich der
Fahrzeugtross bei der Abfahrt vom Stausee die Straße zeitweise mit
freilaufenden Kühen teilen musste.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde für den guten Zweck, der
Unterstützung der Werkstätten der Berchtesgadener Lebenshilfe in Piding
gesammelt. So auch 2019, wo die Edelweiß Classic unter dem Motto
„Autofahren mit Herz“ mit einem Besucherfest an den Pidinger Werkstätten
ihren gemütlichen Abschluss fand.
Text: ampnet/Björn-Lars Blank
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