Im Rückspiegel: Dieser Opel war seiner Zeit voraus
Drei-Zylinder-Motoren liegen wegen ihres niedrigen Normwertes beim Krafstoffverbrauch voll im Trend. Kaum ein Volumenhersteller hat derzeit keinen im Angebot. Vor 25 war diese Entwicklung noch in weiter Ferne. Einen ersten Boten stellte Opel damals auf dem Genfer Automobilsalon 1995 vor – das heute nahezu vergessene Konzeptfahrzeug Maxx. Weniger als zwölf Monate später überraschte die Marke die Fachwelt dann mit der Ankündigung, den kleinen Reihenmotor in Serie zu bringen. Opel war damit der erste europäische Automobilhersteller, der einen modernen Dreizylinder zur Serienreife entwickelte. Premiere hatte er dann 1997 im Corsa.
Der Opel Maxx war ein Konzept für ein zukünftiges Stadtfahrzeug.
Anstelle von gepressten Stahlblechen wurde die Karosserie in
Modulbauweise aus Aluminium-Profilen hergestellt. Die verschiedenen
Abschnitte wurden zu einer Zelle zusammengeschweißt. Dank der flexiblen
Fahrzeugarchitektur wären Versionen wie Cabrio, Pick-up, Offroader, Van
oder Taxi denkbar gewesen. Obwohl die Abmessungen fix waren, hätten die
Kunden Karosserie und Innenausstattung auch nach Abholung des Fahrzeugs
ändern können.
Mit einer Länge von 2,97 Meter sowie einer Breite und Höhe von 1,58
Meter erinnert der Maxx ein wenig an den Smart. Trotz seiner kompakten
Abmessungen bot der 650 Kilogramm leichte Zweitürer aber deutlich mehr
Platz. Eine in die Aluminiumstruktur eingebaute Rücksitzbank machte den
Mini zum Viersitzer. Wenn der Kunde viel Gepäck mitnehmen wollte, konnte
er sich für zwei Sitze plus einen Laderaum entscheiden, der ungefähr so
groß war wie der eines damaligen Astra-Kombis.
Von den Mittelklassemodellen Vectra und Omega stammte die
McPherson-Federbein-Vorderradaufhängung. Den Krafstofftank platzierten
die Ingenieure für größtmögliche Sicherheit zwischen den Hinterrädern,
während die Aluminiumstruktur das hintere Ende schützend umschloss und
vorne eine verformbare Struktur bildete.
Der neue Benziner wies einen Hubraum von 973 Kubikzentimetern auf. Bevor
er in Serie ging, legte der Dreizylinder seine ersten Kilometer in zwei
Prototypen des Maxx zurück. Er mobilisierte 50 PS (37 kW) bei 5000
Umdrehungen in der Minute und 90 Newtonmeter Drehmoment bei 2500 U/min.
Dank des geringen Fahrzeugewichts reichte das für eine Beschleunigung
von null auf 100 km/h in 12,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit
von 151 km/h. Im damals aktuellen Testzyklus „Euromix“ kam der Opel bei
konstant Tempo 90 auf einen Verbrauch 3,9 Litern Benzin auf 100
Kilometer.
Text: ampnet/jri
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